Im Oktober 2013 habe ich mich für die Verlosung der Startplätze für den Berlin-Marathon angemeldet. Ich habe aber kein Losglück gehabt und keinen Startplatz bekommen. Nun war aber trotzdem die Idee einen Marathon im Herbst 2014 zu laufen. So wälzte ich Terminkalender und es blieben dann der Oldenburg und der Frankfurt-Marathon übrig. Frankfurt hatte mein Interesse schon seit längerem geweckt. Mich reizte hier besonders der Zieleinlauf.
Auch Nils war von dieser Idee begeistert. Als Flugzeugfan erhoffte er sich natürlich einen Abstecher zum Frankfurter Flughafen. Am 20.1.2014 waren dann die Würfel gefallen und ich meldete mich für den Frankfurt-Marathon an. Ein Hotel war schnell gefunden und es fehlte nur noch die Planung der Anreise. Wir haben uns letztendlich für die Bahn entschieden. Aufgrund der Ferrero Aktion mit den Sammelpunkten konnten wir zwei Mitfahrerfreikarten ergattern. Und somit waren erst mal alle wichtigen Details geplant.
Für die Saison 2014 hatte ich 3 für mich wichtige Wettkämpfe herausgesucht. Diese waren die 25km von Berlin (05.2014), der Sparkassenlauf in Esens über 5km bei meinem Vater (08.2014) und dann den Frankfurt Marathon (26.10.2014). Die 25km waren nicht ganz so gut wie geplant, aber mit einer 1:59:18 war ich noch zufrieden.
Es ergab sich das mein Lauffreund Lutz mir anbot, für meine Mission Essens und Frankfurt, mir Trainingspläne zu schreiben. Das war ein super Angebot, den nun musste ich nicht selber irgendwelche Pläne zeitaufwendig an meine Bedürfnisse anpassen. Die Einheiten waren teils sehr hart. Aber es heißt nicht umsonst Schmerz vergeht, Stolz bleibt. Mein Traum war es in Esens einmal aufs Treppchen in der Altersklasse zu kommen. Dieses gelang mir. Es wurde ein nie erhoffter 2.Platz über die 5km mit einer Zeit von 20:06 (gesamt 18.Platz von 87 Männern).
Nun folgte eine kurze Erholungsphase, bevor es einen Wechsel der Einheiten gab. Jetzt standen die langen Läufe an. Der erste 35km Lauf war super hart und ich zweifelte, ob es eine gute Idee war Marathon laufen zu wollen. Dann gab es immer mal wieder kleine aufs und ab. Nach einer recht stressigen Phase auf Arbeit, erwischte mich dann 5 Wochen vor dem Marathon eine Erkältung die mich zu 8 Tagen Trainingspause zwang. Der Wiedereinstieg verlief aber besser als geplant. Nun kam der Streik der Lokführer dazu und ich machte mir Sorgen über An- und Abreise. Am 19.10.14 gab es eine Ankündigung, das die Lokführer erst mal für 7 Tage nach dem langen Streikwochenende mit dem Streik aussetzen wollen. Somit fiel ein kleine Last von mir und ich konnte entspannt in die letzten Einheiten gehen. Die Anreise am Donnerstag vor dem Wettkampf verlief genauso reibungslos, wie das frühe einchecken im Hotel. Anschließend ging es zum Frankfurter Flughafen, wo wir eine Besichtigungstour gebucht hatten. Dieses war ein sehr interessanter Nachmittag, an dem wir Flugzeuge in fast allen Größen sahen. Highlights waren natürlich die A380 und der Siegerflieger der Lufthansa (mit diesem kam die Fußballnationalmannschaft aus Brasilien zurück nach Deutschland) Freitag hieß es dann Startnummer abholen und die Spannung stieg. Auf der Marathonmesse gab es von Asics eine sehr schöne Aktion. Es gab ein Wandbild mit der Strecke des Marathons auf der alle Marathonläufer, in verschiedenen Schriftgrößen, namentlich erwähnt wurden. Nils hatte dann die größte Ausdauer und hat meinen Namen auf der Wand gefunden. Am Samstag machten wir eine Dampferfahrt auf dem Main und anschließend ging es ins Schwimmbad.
Endlich war Race-Day. Aufgrund meiner Verdauungsprobleme habe ich mal etwas neues ausprobiert. Direkt nach dem Frühstück im Hotel, habe ich mich im Bereich des Hotels eingelaufen. Dann konnte ich dort noch mal ganz entspannt auf Toilette gehen und um 9:07 fuhr unser Bus Richtung Hauptbahnhof. Dort angekommen folgten wir den Massen Richtung Start und um 9:26 waren wir vor Ort. Nun trennten sich die Wege von Manuela, Nils und mir. Manuela und Nils suchten sich eine gute Position zum fotografieren nach dem Startbereich. Ich machte mich auf den Weg meinen Kleiderbeutel abzugeben. Dieses verlief problemlos und zügig. Dann musste ich allerdings doch noch mal auf Toilette und die waren überfüllt. Je weiter ich mich vom Start entfernte, umso leerer wurden die Toiletten. Um 9:55 Uhr war ich dann in meinem Startblock, dem 2. Block. Dieser war gut gefüllt. Das Wetter war optimal mit 14°C und einem leichten Wind. Ich überlegte, ob meine Oberbekleidungswahl nicht doch zu warm sein könnte. Dann wurde der Start runter gezählt und es ging los. Allerdings nicht für uns. Wir gingen erst mal entspannt Richtung Startlinie und ich entschied mich dazu mein Thoni-Mara T-Shirt auszuziehen und nur mit Trägershirt zu laufen. Da ich mit Manuela und Nils ausgemacht hatte wo sie stehen , war ich mir sicher mein Shirt loszuwerden. Nach 4 Minuten war es soweit. Wir hatten die Startlinie erreicht und es ging los. Mein T-Shirt konnte ich übergeben und dann flogen uns auf der gegenüber liegenden Seite schon die Führenden entgegen. Ich hatte noch nicht mal den 1.KM erreicht und die Ersten waren schon bei KM3.Aber die schwarzen Gazellen flogen auch nur so über den Asphalt und ich konnte mich wieder auf meinen Lauf fokussieren. Mein Plan war eine Zeit zwischen 3:30 und 3:35 zu laufen. Der erste KM war nach genau 5:00 Min. passiert. Bei KM 3 gab es noch mal ein kurzes hallo mit der Familie. Dank der modernen Technik konnte meine Familie mich während des Rennens gut verfolgen. Alle 5km lag eine Zeitmatte und die Durchgangszeit wurde gleich ins Netz gestellt. Somit sind wir zum gläsernen Athleten geworden. Km 5 war nach 24 Min und 54 Sek passiert und das Trinken während des Laufens war auch möglich, da es Pappbecher gab, die ich recht gut zusammendrücken konnte und das Wasser schlürfen konnte. Ich fühlte mich super und musste mich bremsen nicht schon jetzt alles zu verpulvern. Ich hielt mich an eine junge Frau mit einem pinkfarbenem Oberteil, da Frauen ja gleichmäßiger laufen sollen als wir Männer. Sie lief schon seit KM2 neben mir und schien einen 5er Schnitt zu laufen. Allerdings habe ich Sie bei der 10Km Verpflegung verloren. Ich war gut drauf, der Schritt war gleichmäßig und nach KM13 ging es über den Main Richtung Niederrad. Jetzt wurde es Zuschauer mäßig ruhiger. Bei KM 20 hatte ich eine Durchgangszeit von 1:39:57. Alles war bis jetzt schön. Ich habe sehr viel geschwitzt und auch jede Verpflegung angesteuert. Damit ich etwas mehr trinken konnte, habe ich ab km 20 alle Verpflegungen etwas länger genutzt und bin ein Stück gegangen, um genug zu trinken. In Schwanheim zwischen KM22 und 23 kam wieder ein Bereich mit vielen Zuschauern. Und dann ging es auch schon wieder über den Main nach Höchst. Dort mussten wir ein kleine Schleife laufen. Dabei passierten wir eine Straße 2x. Es gab keine Absperrungen und man hätte hier sehr gut einen KM sparen können. Allerdings hatten die Organisatoren Vorsorge getroffen und in der Mitte der Schleife eine Kotrollmatte gelegt. Über den Ortsteil Nied ging es auf die 4km lange Mainzer Landstraße und in Nied begannen meine Probleme. Nach vielen Einheiten ohne irgendwelche Probleme, meldete sich mein linker kleiner Zeh mit einem stechenden Schmerz. Ich nahm nun Tempo raus und versuchte den Schmerz in den Griff zu bekommen. Im Training gelang mir dies gut, sofern ich die Hände gespreizt habe und somit meine Zehen gestreckt habe. Ich sacke bei den langen Läufen oft zusammen (fehlende Rumpfstabilität) und meine Zehen und Hände verkrampfen sich. Dies gelang mir aber nicht sofort und ich nutzte nun die Verpflegungen sehr intensiv. Ab KM 30 gab es Cola. An dieser Verpflegung traf ich auch Martina, die ich seit mehreren Jahren vom Airportrace in Hamburg kenne. Nach der Verpflegung versuchte ich wieder zu laufen. Halbwegs schmerzfrei konnte ich dann erst mal einen Schnitt von 5:30 halten. Die Verpflegungen bei KM 32,5 und 35 haben dann jeweils gereicht um danach noch um die 5:30 zu laufen. Dann aber meldete sich auch bei diesem Tempo der Zeh. Bei Km 36 kamen wir schon am Ziel in der Festhalle vorbei , mussten aber noch eine kleine Runde durch die Innenstadt zurücklegen. Dann war die letzte Verpflegung kurz vor KM40 erreicht. Ein letztes Mal pausieren und Flüssigkeit tanken. Nun versuchte ich das best mögliche Tempo zu finden. Ich wollte diese letzten KM unbedingt laufender Weise zurücklegen. Die Zuschauer trugen Ihren Teil dazu bei, das mir dieses schließlich auch gelang. Sie feuerten uns lautstark an und ich hörte sogar meinen Namen (Stand ja auf der Startnummer). Das war noch mal ein kleiner Kick und die Zielgerade war erreicht. Ein letzter Schwenk nach links und schon war das Tor zur Festhalle zu sehen. Nun folgte der Lohn für die 42Km. In der Festhalle war eine mega geile Stimmung. Ich hatte das Gefühl als wollten die Zuschauer uns alle ins Ziel schreien. Einfach genial. Auch meine Familie konnte ich entdecken. Ein kurzer Gruß und dann war der Zielstrich erreicht. Ich war einfach nur zufrieden und stolz den Marathon geschafft zu haben, auch wenn ich mein Ziel mit einer Endzeit von 3:44:28 nicht ganz erreicht habe. Ich hätte gerne diese Stimmung noch ein wenig ausgekostet, aber wir mussten den Zielbereich möglichst schnell verlassen. Dafür gab es aber dann die Medaille, eine Wärmefolie und, wie ich persönlich finde, eine sehr gute Zielverpflegung. Nach einer kurzen schöpferischen Sitzpause und Smalltalk mit anderen Finishern, ging es zum Abholen des Kleiderbeutels. Auch dieses ging verdammt flott. Eigentlich wollte ich dann duschen, aber vor den Duschkabinen gab es lange Warteschlangen. Da wir ja im Hotel gegen ein kleinen Aufpreis ein Late Check Out (bis 18.00Uhr ) gebucht hatten, war das nicht duschen kein Problem. Mit frischen Klamotten ging es zur Familie, wo ich von meiner Frau ein schönes Erinnerungsbuff geschenkt bekam. Dann fuhren wir ins Hotel und am Abend ging es dann, mit kleineren Problemen, mit der Bahn heimwärts.
Ein schöner Wettkampf, der mir persönlich sehr gut gefallen hat, da ich es eher abwechslungsreich, mal laut und mal leise, mag. Ein Dank gilt allen die mich auf diesem Weg unterstützt haben, ins besondere Manuela, Nils und Lutz.
Split |
Tageszeit |
Zeit |
Diff |
min/km |
km/h |
5 km |
10:28:55 |
00:24:54 |
24:54 |
04:59 |
12.06 |
10 km |
10:54:00 |
00:49:58 |
25:04 |
05:01 |
11.97 |
15 km |
11:18:57 |
01:14:55 |
24:57 |
05:00 |
12.02 |
20 km |
11:43:59 |
01:39:57 |
25:02 |
05:01 |
11.99 |
Halb |
11:49:39 |
01:45:37 |
05:40 |
05:10 |
11.63 |
25 km |
12:09:34 |
02:05:32 |
19:55 |
05:07 |
11.75 |
30 km |
12:36:31 |
02:32:29 |
26:57 |
05:24 |
11.13 |
35 km |
13:06:31 |
03:02:29 |
30:00 |
06:00 |
10.00 |
40 km |
13:35:49 |
03:31:47 |
29:18 |
05:52 |
10.24 |
Netto |
13:48:30 |
03:44:28 |
12:41 |
05:47 |
10.39 |