Distanz: 2,6km

Ergebnis: Robert 31. von 97 M, 12. von 32 M AK 47 - 57 1:01:42  

Bei der Anfahrt nach Greifswald musste man auf der Autobahn schon sehr genau schauen, wo das Auto vor einem war. Ein dichter Regenschleier war das. Irgendwann piepste dann auch meine Katastrophenwarn-App. Starkregen, Unwetter etc. Auf Rügen standen Autos wohl teilweise einen halben Meter im Wasser. Also ein guter Start für das Boddenschwimmen in Greifswald, das 1921 zum erste Mal ausgetragen wurde. Schiete!

Die bekannte Philosophin Dorie hat dazu passend gesagt "Weißt du, was du machen musst, wenn du frustriert bist? Einfach schwimmen, einfach schwimmen!" (Findet Nemo, 2003). Gut, das wollten wir ja eh machen.

In der Nacht weiter Gewittergrollen. Beim Frühstück im Hotel strömender Regen draußen. Doch dann wurde das ganz schnell Niesel und hat pünktlich beim Abholen von Transponder etc. aufgehört. 

Dabei die erste Überraschung. "Was ist denn mit Badekappe?". "Na, die hast du da doch". Tatsächlich. Die hatten ein Nachhaltigkeitskonzept bei dem knallgelbe Stoffbadekappen ausgegeben und nach dem Schwimmen eingesammelt wurden. Einmal waschen und fertig fürs nächste Jahr. Und ich habe nicht noch eine Gummibadekappe mehr. Toll. Tee gab es nach Zielankunft in richtigen Tassen, die hat man dann gegen richtige Teller für Nudeln eingetauscht und die dann wieder in ein Belohnungseis. Unglaublich viel Müll eingespart und alles im nächsten Jahr wieder verwendbar. Glückwunsch zu dem Konzept, DLRG Greifswald!

Das Übersetzen auf dem Wasser nach Ludwigsburg ist nicht mehr möglich, weil die Anlegestelle dort versandet und der Steg wegen Hochwasserschäden als lebensgefährlich abgesperrt ist. Wie im letzten Jahr, also mit einer kleinen Busfahrt (mit etwas weniger Polizeibegleitung als in Stralsund - also ohne) rüberfahren. Der Zeitplan wieder sehr angenehm, es kann kein Stress aufkommen, man muss aber auch nicht ewig warten. 

Der Start war etwas übertrieben unspektakulär - irgendwie schwammen halt plötzlich alle los. Ich habe jedenfalls kein Startsignal gehört. Die haben da eine ziemlich Lockerheit in Greifswald, muss man schon sagen. Im Wasser stellte sich dann heraus, dass die Quallen aus Stralsund die Woche genutzt hatten um in die Dänische Wiek zu kommen. Also wieder schön den Mund unter Wasser zumachen.

Der Kurs hat strömungsbedingt die Form eines S das man von unten abschwimmt. Zuerst mit einem bauchigen Bogen in die Fahrrinne und von dort zum Strandbad Eldena. Bauchige Kurse passen zu mir, denn ich bin das ja auch.

Das Wasser machte sofort klar, dass es sich hier im Meer handelt. Also nicht so spiegelnd glatt herumliegen wie im See, sondern ordentlich Bewegung mit Wellen und Wind. Mittlerweile beeindruckt mich das nicht mehr. Ich schaffe es auch, gezielt beispielsweise immer den Wasserballerzug zur Orientierung auf der Welle oben zu machen. Klasse Bojensetzung, schön eng und alle in feuerwehrrot. Am Schluss dann Zeitnahme mit Transponder an der Hand und dann in Ruhe zum Ufer waten.

Dort dann der Superschocker. Statt eines gelben Handtuchs mit schwarzer Bestickung "Albers, der Möbeldiscounter" wie seit Jahren überall gab es ein rotes Handtuch mit gelber Bestickung "Albers, der Möbeldiscounter". Ich habe natürlich sofort protestiert, dass das nicht zu meiner Sammlung der gelben Handtücher passen würde, war aber nichts zu machen.

Im Ziel kam dann sogar die Sonne heraus und man merkte auch wie es wärmer wurde. Tolle Sache. Ab zur Homebase und auf dem Fischland bei knallblauem Himmel etwas am Strand bräunen. So soll das

Das waren jetzt drei moderate Strecken an drei Wochenenden. Zeit, doch mal etwas aufzutrainieren damit bei den 3,8km samstags beim Müritzman in drei Wochen nichts schiefgeht. Zum Ausschwimmen danach bin ich sonntags in Schwerin und umrunde das dortige Schloss mit 1,7km.

Fast vergessen: Tod allen Zerkarien im Schlachtensee und sonst wo!